Montag, 3. September 2012

Mein neues Zuhause


Nachdem wir, wie beschrieben, 4 Tage zur Eingewöhnung in Bogotá verbrachten wurden wir letztendlich  mit einem Bus zu unseren Familien gebracht. Wie schon angedeutet war das Ziel dieser Reise und mein neues Zuhause Sogamoso, eine Stadt mit 150.000 Einwohnern auf knapp 2600 m im Departmento Boyaca, ca. 150 km nordöstlich von Bogotá gelegen. Dazu wurden wir zuerst nach Tunja, die Provinzhauptstadt gebracht, wo ich von meiner Familie abgeholt wurde. Meine Familie besteht aus Miguel und Patricia, meinen Gasteltern, beide um die 50, Richter und sehr liebenswürdig, Miguel, 15, meinem Gastbruder, der noch zur Schule geht und Laura, 18, meiner Gastschwester, die mit der Schule fertig ist und gerade in Bogotá Anthropologie studiert. Alle von ihnen sind sehr liebenswürdig, interessiert und aufgeschlossen gegenüber neuem, was auch ein Grund dafür ist, dass Laura schon mit AFS, meiner Austauschorganisation, für ein Jahr in der Schweiz war und sehr gut Deutsch spricht und sowohl Miguel der Jüngere als auch Patricia einen Französischkurs machen.
Meine Familie: Miguel - Patricia - Christian - Miguel
Nachdem sie mich abgeholt hatten fuhren wir an einen See, wobei ich mich zum ersten Mal fragte wohin ich hier überhaupt gekommen bin: Die Szenerie, ein mittelgroßer See auf dem Tagestouristen aus Bogotá Paddelboot fuhren, angenehme 18 Grad, eine leichte Brise, um den See saftig grüne Hügel mit kleinen Waldflecken und Ferienhäusschen. Wenn mir jemand noch vor einem Monat diese Landschaft gezeigt hätte, hätte ich am sie am ehesten in Österreich oder Schweiz platziert, niemals jedoch in Kolumbien, das ich mit tropischen Stränden, Regenwald und evtl. noch mit Graslandschaften verband. So ähnlich könnt ihr euch auch die Landschaft um Sogamoso vorstellen.
Schwei oder Kolumbien, das ist hier die Frage!
Unser Haus ist, wie sich nach meiner Ankunft herausstellte ein mittelgroßes Reihenhaus  mit zwei Stockwerken mit einem kleinen Patio (kleiner Innenhof, der zu jedem Lateinamerikanischen Stadthaus gehört), auf der der Straße abgewandten Seite. Im zweiten Stock bewohne ich das kleine aber feine Zimmer, das Laura gehörte, als sie noch zur Schule ging. Bei meiner Ankunft wurde ich auch mit dem letzten Familienmitglied vertraut gemacht: Hermes, unser gegenüber Artgenossen etwas schreckhafter, aber gegenüber Menschen sehr zutraulicher Golden Retriever.
Kolumbianische Landschaft
Beinahe wie ein Familienmitglied ist auch Maria unsere „Empleada“ (Hausangestellte), die seit mitlerweile 12 Jahren bei meiner Familie angestellt ist (Hausangestellte sind in Kolumbien ab Mittelschicht aufwärts eher die Regel als die Ausnahme). Sie kocht für uns Frühstück und Mittagessen, hält das Haus sauber, wäscht und macht die Betten. Sie ist schon so weit Familienmitglied, dass mein Gastvater der Pate ihrer Tochter ist, obwohl noch eine gewisse Distanz merkbar ist (sie isst auf einem kleinen Tisch in der Küche während wir am Esstisch sitzen). Ich fürchte, dass so eine Rundumversorgung für mich nicht die beste Vorbereitung auf eine entbehrungsreiche Studentenzeit ist, bequem ist sie aber allemal.


Mehr zu meinen ersten Tagen meinem Umfeld und auch meinem Projekt in meinen nächsten Einträgen…

1 Kommentar:

  1. Hallo Christian,

    herzliche Glückwünsche zu Deinem Geburtstag.
    Du hattest bestimmt eine tolle Reise durch Peru.

    Grüße von Ute & Benedict

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